Die Niederlande hinken bei der elektronischen Rechnungsstellung weit hinterher: Zeit zum Handeln

In den Niederlanden hinkt die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung hinterher, insbesondere im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Belgien und Deutschland, wo die elektronische Rechnungsstellung über Peppol ab 2026 obligatorisch sein wird. In einem kürzlich geführten Interview mit Accountancy Vanmorgen teilte ich, Erwin Wulterkens, diese Besorgnis und erörterte, wie die Niederlande schnell Maßnahmen ergreifen müssen, um aufzuholen. In diesem Artikel erkläre ich, warum in den Niederlanden jetzt gehandelt werden muss.

Inhaltsübersicht

Was ist Peppol?

Peppol ist ein internationales Netzwerk für die elektronische Rechnungsstellung, das 2008 mit Mitteln der EU eingerichtet wurde. Ziel von Peppol ist es, den Daten- und Warenverkehr zwischen Organisationen zu rationalisieren. Peppol kann von Regierungen, Unternehmen und anderen Arten von Organisationen genutzt werden. Das Netzwerk funktioniert nach dem 4-Ecken-Modell: Der Absender (C1) sendet seine elektronische Rechnung an seinen Dienstleister (C2), der wiederum die Daten an den Dienstleister des Empfängers (C3) sendet, woraufhin die elektronische Rechnung an den Empfänger (C4) geliefert wird.

Peppol bietet einen großen Fortschritt bei der international eindeutigen und effizienten elektronischen Rechnungsstellung, aber in den Niederlanden liegt der Anteil der elektronischen Rechnungen an der Gesamtzahl der versendeten Rechnungen immer noch bei nur wenigen Prozent. Und das, obwohl Deloitte bereits 2014 festgestellt hat, dass niederländische Unternehmen durch elektronische Rechnungen eine Milliarde einsparen könnten.

E-Invoicing über Peppol: ein globaler Standard

Die Fortschritte in anderen Ländern zeigen, wie wichtig E-Invoicing für die Zukunft des internationalen Handels ist. In Japan und Malaysia zum Beispiel ist die elektronische Rechnungsstellung über Peppol bereits die Norm. Auch in Europa sehen wir, dass Länder wie Belgien und Deutschland die elektronische Rechnungsstellung über Peppol ab 2026 verbindlich vorschreiben werden. Dies zeigt, dass die Niederlande im Vergleich zum Rest der Welt im Rückstand sind. Aber warum hinken die Niederlande hinterher? 

Die Vorteile der elektronischen Rechnungsstellung sind noch zu unbekannt

Einer der Gründe, warum sich die elektronische Rechnungsstellung in den Niederlanden nicht durchsetzt, ist, dass ihre Vorteile noch zu wenig bekannt sind. E-Invoicing sorgt für Schnelligkeit und Effizienz. Anstatt ein separates Dokument zu erstellen, werden strukturierte Daten gesammelt und über ein sicheres Netz an den Empfänger gesendet. So können Sie sicher sein, dass Sie immer die richtigen Daten übermittelt haben.

Durch die Arbeit mit Daten kann eine weitreichende Automatisierung der internen Prozesse erreicht werden. Unternehmen können sogar bis zur Hälfte der Kapazitäten für die Kreditorenbuchhaltung einsparen, wenn sie zur elektronischen Rechnungsstellung übergehen.

Auch die Sicherheit der elektronischen Rechnungsstellung ist ein großer Vorteil. Der Versand von Rechnungen im PDF-Format per E-Mail wird immer unsicherer. E-Invoicing über Peppol macht es Kriminellen deutlich schwerer, Betrug zu begehen, denn die Dienstleister überprüfen die Identität ihrer Kunden und verdächtige Rechnungen werden sofort erkannt. Dies verhindert Phantomrechnungen und minimiert das Betrugsrisiko.

Bereiten Sie sich auf die neuen europäischen Mehrwertsteuervorschriften vor

Ein weiterer wichtiger Vorteil der Umstellung auf die elektronische Rechnungsstellung besteht darin, dass die Unternehmen sofort auf die kommenden europäischen Vorschriften für die Mehrwertsteuer im digitalen Zeitalter (Vida) vorbereitet sind. Mit Vida werden neue Mehrwertsteuervorschriften eingeführt, die es den Unternehmen ermöglichen, die Mehrwertsteuer in Echtzeit auf der Grundlage ihrer Rechnungen zu erklären, ohne sie manuell eingeben zu müssen. Dies trägt zur Betrugsvermeidung bei und vereinfacht den internationalen Geschäftsverkehr. Voraussetzung ist jedoch, dass die Unternehmen für (international) gelieferte Waren und Dienstleistungen eine elektronische Rechnung versenden. Sie müssen also ohnehin darauf vorbereitet sein, wenn Sie in der EU tätig sind.

Die Rolle des Rechnungsprüfers

In den letzten Jahren hat sich die Rolle des Buchhalters bereits zunehmend von der Ausführung zur Beratung verlagert. Das Gleiche gilt für die Rechnungsstellung: Der Kunde wird einfach angeben, dass er die elektronische Rechnungsstellung wünscht. Dadurch werden Sie mehr und mehr von der administrativen Rolle in die Rolle der Erleichterung und Kontrolle übergehen.

Wie können Unternehmen den Wechsel vollziehen?

NLeyes unterstützt Unternehmen bei der Umstellung auf die elektronische Rechnungsstellung durch Peppol. Unser Expertenteam ist bereit, Ihnen bei der Einführung der elektronischen Rechnungsstellung zu helfen und Ihre Verwaltungsprozesse zu vereinfachen. Ganz gleich, ob Sie ein Buchhalter sind, der seine Kunden beraten möchte, oder ein Unternehmen, das sich auf die künftigen europäischen Vorschriften vorbereiten will, wir sorgen dafür, dass Ihre Organisation reibungslos auf diesen neuen Standard umstellt.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie NLeyes Sie bei der Einführung von E-Invoicing unterstützen kann? Nehmen Sie noch heute unverbindlich Kontakt auf.

Lesen Sie das vollständige Interview in Accountancy Vanmorgen

In einem kürzlichen Interview mit Accountancy this morning habe ich ausführlicher über die Vorteile der elektronischen Rechnungsstellung und den Rückstand der Niederlande gegenüber anderen Ländern gesprochen. Möchten Sie mehr erfahren? Lesen Sie hier das vollständige Interview: Die Niederlande hinken bei der elektronischen Rechnungsstellung weit hinterher.

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